Die KJA LRO und das Cafe Leichtsinn ermöglichen jungen Menschen mit Behinderung die soziale Teilhabe an außerschulischen Freizeitaktivitäten.
Während Inklusion in Kindergärten und Schulen grundsätzlich vorgesehen ist, haben es junge Menschen mit Behinderung weiterhin schwer, geeignete Angebote für eine inklusive Freizeitgestaltung zu finden. Dabei lässt gerade das ungezwungene Miteinander von Gleichaltrigen außerhalb der Schule Freundschaften wachsen und Gemeinschaft entstehen.
Das Cafe Leichtsinn – im Zentrum der Bergisch Gladbacher Innenstadt gelegen – verankert den Alltag von körperlich oder geistig beeinträchtigten Jugendlichen ab 14 Jahren in der Mitte der Gesellschaft. Sein inklusives freizeitpädagogisches Konzept ist in der Region einmalig. Hier wird im schicken Ambiente und entspannter Atmosphäre Inklusion nicht nur thematisiert, sondern von allen gelebt.
Snacks knabbern, Cocktails trinken, Kicker, Billard oder Karten spielen – Freunde und Freundinnen des Leichtsinns ‚chillen‘ gemeinsam, ob mit oder ohne Behinderung. Die Gastronomie ist nicht profitorientiert, sondern will die Kommunikation mit und zwischen den jungen Menschen fördern. Gemeinsam kegeln, Koch- und Backnachmittage, ein monatlicher Discoabend, Ausstellungen, Theater, Kleinkunst und Filmabende gehören zu den vielfältigen offenen Freizeitangeboten des Cafés.
Die im Leichtsinn gelebte Selbstverständlichkeit von Inklusion dokumentiert eindrucksvoll der einstündige Film „Normalität ist besonders“. Der Film entstand unter Mitwirkung des Café-Teams. Produziert wurde er von FILMDISTRIKT und der KJA LRO. Im Juni 2017 feierte der Film unter Beifall der 150 begeisterten, aber auch emotional bewegten Zuschauer*innen im Bergischen Löwen unter der Schirmherrschaft des Landrates des Rheinisch-Bergischen Kreises Premiere.
Das Know-how aus der Arbeit im Café Leichtsinn und die positiven Erfahrungen, wie Inklusion in der Freizeit gelingen kann, möchte die KJA LRO weitergeben – sowohl an ihre eigenen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen als auch an andere Jugend- und Sportvereine sowie Kirchengemeinden im Rheinisch-Bergischen Kreis. Dafür hat sie 2017 das auf vier Jahre angelegte Projekt InBeCo – Inklusion, Beratung, Coaching ins Leben gerufen: In Workshops wird vermittelt, wie Ferien- und Freizeitangebote gezielt inklusionsgerecht gestaltet werden können. Dabei geht es weniger um rollstuhlgerechte Zugänge als vielmehr um Barrieren im Kopf, die abgebaut werden müssen. Junge Menschen mit Behinderung und ihre Eltern können sich auch selbst an InBeCo wenden. In individuellen Beratungen erfahren sie, welche passenden inklusiven Freizeitmöglichkeiten es in der Nähe ihres Wohnorts gibt.
Zudem schult InBeCo junge Erwachsene zu Assistenzkräften, die dann beeinträchtigte Mädchen und Jungen zu Freizeitangeboten begleiten können, um ihnen den jeweiligen Einstieg zu erleichtern.
Ebenfalls 2017 hat die KJA LRO in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt im Oberbergischen Kreis eine Servicestelle für außerschulische Inklusion unter dem Namen Serv In gestartet. Wie InBeCo soll sie dabei helfen, die Bevölkerung und Jugendarbeit für das Thema Inklusion zu sensibilisieren und es strukturell in der Region zu verankern. Serv In hat seinen Sitz in Lindlar.
Sollten Sie diesbezüglich Fragen haben, ob Sie oder ihr Kind an einem Angebot der Katholischen Jugendagentur teilnehmen kann, wir sind sehr interessiert, nach machbaren Lösungen zu suchen. Fordern Sie uns! Oder wenden Sie sich direkt an eine unserer Beratungsstellen für Inklusion in der Freizeit:
für den Rheinisch-Bergischen Kreis:
- www.inbeco.de
für den Oberbergischen Kreis:
- www.serv-in.de
Auch an einem fachlichen Austausch zu gemachten Erfahrungen sind wir sehr interessiert.